Zum ersten Mal kam ich in Kontakt mit dem Witcher-Universum, als ich vor einigen Jahren den ersten Teil angespielt hatte. Kurz gesagt, hat der mich nich' wirklich angemacht, also hat mich das gesamte Witcher Zeug danach absolut kalt gelassen.
Mein Bro Vergil93 hat dann allerdings angefangen zugunsten des dritten Teils (Wild Hunt) auf mich einzureden. Er hat mich dann irgendwann klein gekriegt und ich hab Wild Hunt mal angespielt.

Dieses Spiel hat mich dann zu sowas, wie 'nem totalen Fanboy mutieren lassen! :P

Nach The Witcher 3 wollte dann noch tiefer in die Welt von Geralt von Riva eintauchen und so hab ich mich auf die Bücher gestürzt. Wie allgemein bekannt ist, basieren die Witcher Spiele auf der Buchreihe des polnischen Fantasy-Autors Andrzej Sapkowksi. Also, hab ich mir alle Bücher über Audible besorgt und nacheinander durchgehört. Zusätzlich plane ich auch die beiden Vorgänger von Wild Hunt zu spielen, damit ich dann mit komplettem Wissen und ABSOLUTER Erfahrung eine weitere Runde The Witcher 3 starten kann. Ich liebe dieses Spiel!

Die Hauptstory is' der Teil, der richtig Spaß macht. Die Geschichte, wie die drei Hauptcharaktere zusammenfinden und wie ihre kleine Familie immer wieder getrennt und zusammengeführt wird ruft wirkliche und tiefe Emotionen hervor und irgendwann beginnt man einfach mit denen mitzuleiden. Ihre Freunde, die diese drei auf ihrem Weg begleiten, bereichern die Erfahrung weiterhin und verhindern, dass Langeweile aufkommt.
Auch die gegnerischen Kräfte rufen wirkliche Gefühle der Bedrohung hervor und man möchte recht schnell, dass diesen einfach der Garaus gemacht wird!

Das Beiwerk beschreibt zumeist die politische Situation, in die die Hauptstory eingebettet wird. Es berichtet von dem Verlauf von Schlachten und politischen Konferenzen. Dadurch wird die Hauptstory bereichert und die Komplexität der Witcher-Welt kommt voll und ganz zum Ausdruck.

Das Pacing der Geschichte is' in 'nem ziemlichen Ungleichgewicht zwischen interessanten und uninteressanten Dingen. Gerade letzteres wird einfach gefühlt ins unendliche gezogen und hätte in den meisten Fällen auch knapper ausfallen können. Stattdessen wird Kapitelweise über Beiwerk berichtet, wo der Autor auch nur mit Namen so um sich wirft, die kein Mensch sich merken kann.

Namen und Fantasy-Babble gibt es in dem Buch ja zu Hauf und gerade ersteres kann ein normales menschliches Gehirn gar nicht aufnehmen, ohne vorher Platz zu schaffen, indem es Freunde und Familie aus der Realität vergisst! Es dauert daher eine Weile bis man die wichtigen von den unwichtigen Charakteren unterscheiden kann.

Dazu kommt noch, dass die Bücher oft nicht klar darüber sind, was jetzt gerade passiert und warum. Ich war oft in dem Zustand, wo ich mir denken konnte, was passiert ist, aber darüber im Zweifel war. Weil es nie richtig ausgesprochen wird. Wenn ich Glück hatte, wurde es dann zwei bis drei Kapitel weiter hinten NEBENBEI erwähnt.

Wenn dann mal die Hauptstory weitererzählt wird, wird diese auch oft unterbrochen (und ich würde sogar angehalten sagen) zugunsten von philosophischen Diskussionen. Das kann ja interessant sein, hat mich jetzt allerdings total kalt gelassen. Diese Teile haben sich dann auch wieder total in die Länge gezogen.

Sapkowksis Witcher Bücher sind wirklich nicht soooo gut, aber die Geschichte um Geralt, Yen und Ciri ist phänomenal. Vor allem, wenn man diese relativ losgelöst vom Rest erzählen würde. Die Welt ist komplex und interessant, der Erzählstil lässt jedoch einiges zu wünschen übrig und oft fühlt es sich an als zöge man die Geschichte hinter sich her.